Recycling von Elektronik- und Elektroaltgeräten
Der iCycle®-Prozesses ist ein thermochemisches Verfahren zur Stofftrennung, insbesondere von Verbundmaterialien. In sauerstofffreier Atmosphäre werden Kunststoffe und andere organische Bestandteile thermisch zersetzt. Auf diese Weise werden enthaltene Metalle oder Fasern schonend freigelegt, und gleichzeitig heizwertreiche Energieträger in Form von Öl und Gas gewonnen. Diese können für die energetische Eigenversorgung des Prozesses genutzt werden.
Metallrückgewinnung aus Elektronikschrott
Mit der iCycle®-Technologie können Edelmetalle aus Elektronikschrott und dessen Shredderrückständen rückgewonnen werden. Diese fallen beispielsweise bei der mechanischen Aufbereitung von Altfahrzeugen oder Elektronikschrott an. Obwohl diese Fraktionen noch wertvolle Metalle und Energie enthalten, werden sie derzeit in der Regel thermisch verwertet.
Durch den iCycle Prozess wird ein ausreichender Aufschluss von Metallen aus Kunststoffen ermöglicht. Das entstehende Gemisch aus Feststoffen (Karbonisat) und Metallen kann direkt in integrierte Kupferhütten eingespeist werden. Bis zu 20 Einzelmetalle können so zurückgewonnen werden.
Gleichzeitig dienen die in den Compositen enthaltenen Kunststoffanteile, die unter den gegebenen Prozessbedingungen in Öl und Gas (Pyrolysegas) umgewandelt werden, als Energieträger für den autarken Betrieb der Anlage und / oder als Quelle wertvoller chemischer Rohstoffe, die in nachgeschalteten Prozessen isoliert werden können (chemisches Recycling).
Anlagen im Industriemaßstab
Fraunhofer UMSICHT verfügt am Standort Sulzbach-Rosenberg über iCycle®-Anlagen vom Technikums- (0,5 kg/h) bis zum Industriemaßstab (70 kg/h).
Zusätzlich steht entsprechende Infrastruktur zur vor- und nachgelagerten Aufbereitung (Downstream Processing) sowie aussagekräftigen Analytik der Einsatzstoffe und Produkte zur Verfügung.